Wie unterstützen wir Inklusion in der Wohngemeinschaft Tilia?

inklusionsdarstellung

Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngemeinschaft Tilia ist Inklusion ein zentrales Thema. Ein Teil der Gemeinschaft zu sein und nicht „nur“ als Bewohnende der Institution Betula wahrgenommen zu werden, ist vielen ein grosses Anliegen. Sich ausserhalb des Betula zu bewegen, ist oft eine grosse Herausforderung. Die Beteiligung in einem Verein, Kollegen ausserhalb des Betula zu finden oder sich in der Stadt mit ihren Sozialräumen zu bewegen, sind Themen, die unsere Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder beschäftigen

Was heisst das für uns?

In den letzten Jahren hat ein grosses Umdenken stattgefunden. Früher haben wir sehr viel Energie in die Organisation interner Freizeitangebote investiert. Heute sind diese auf wenige ausgelesene Aktivitäten beschränkt. Unsere Aufgabe in der Freizeitgestaltung hat sich verlagert und besteht darin, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern herauszufinden wie sie ihre Freizeit gerne verbringen möchten. Was interessiert sie und wo sehen sie ihre Stärken? Dies bedeutet für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, dass sie sich intensiv mit sich befassen und darüber nachdenken, was sie wollen und was sie bereit beziehungsweise in der Lage sind zu investieren.

Ist dieser erste Schritt einmal getan, versuchen wir gemeinsam ein geeignetes Angebot ausserhalb des Betulas zu finden. Wir geben Hilfestellung bei Telefonanrufen, bei der Recherche im Internet, der Abklärung der nötigen finanziellen Ressourcen und gegeben falls über das Spendenkonto auch bei der Finanzierung. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner bekommen Unterstützung beim Schnuppern in einem Verein, bei der Anmeldung für einen Kurs, bei der Wegbeschreibung zu diesem Ort und vieles mehr.

Fazit:

Wenn ich auf meine lange Berufstätigkeit in der Wohngemeinschaft Tilia zurückblicke, hat sich vieles verändert. Waren die Bewohnerinnen und Bewohner vor einigen Jahren noch vermehrt mit uns als Betreuungspersonen aktiv unterwegs und bewegten sich nur punktuell ausserhalb der Betulastrukturen, so sind unterdessen beinahe alle Bewohnerinnen und Bewohner der WG Tilia in einem Verein aktiv.

Konkret heisst dies:

Von acht Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohngemeinschaft Tilia, sind sechs in einem Verein engagiert. Das Spektrum reicht von Kampfsport im krav maga, zum Damenturnverein bis hin zum Fussballclub. Eine Bewohnerin besucht dazu noch regelmässig einen Englischkurs.

Was sind die Vorteile?

Als Vereinsmitglied oder als Kursmitglied kommen sie mit Menschen aus Romanshorn und Umgebung in Kontakt, welche dieselben Interessen haben und sind ein Teil des Ganzen. Sie werden zu Anlässen oder zum Training abgeholt oder man trifft sich in der Stadt beim Einkaufen oder am Bahnhof. Vereinsanlässe, wie z. B. ein kantonales Turnfest,  eine Prüfung im krav maga, oder schwierige Englischwörter, werden beim Nachtessen verhandelt und die Kollegin oder der Kollege in der Bewältigung der Aufgaben unterstützt. .

Ein Teil dieser Erfolgsgeschichte ist sicher unserem Umdenken zu verdanken. Genauso hilfreich war jedoch der Vorbildeffekt. Als eine unserer Bewohnerinnen einen Turnverein besuchte und regelmässig erzählte wie toll das ist, ermutigte sie ihre Mitbewohnenden, diesen Schritt auch zu wagen.

 

Text: Monica Vetsch, Mitarbeiterin Wohngemeinschaft Tilia

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