Es entsteht eine Kooperation, eine Diskussion, ein Austausch.

Vielleicht kennen Sie das, geschätzte Leserinnen und Leser. Sie stehen im Migros oder Coop an der Kasse an, oder Sie warten auf den Bus oder sind im Zug auf dem Weg nach Irgendwo. Und plötzlich schwirrt ein Gedanke umher, der sich einnistet und nicht mehr weggeht. So ist es mir ergangen. Mein Gedanke, der sich in meinem Kopf festgesetzt hat, war: „was ist eigentlich der Vorteil von Sozialraumorientierung beziehungsweise von sozialraumorientierter Arbeit?“

Sozialraumorientierung befasst sich stark mit den Bedürfnissen, die vorhanden sind. Dies ist schon der erste – wenn nicht sogar der wichtigste – Vorteil. Weg vom Schaffen von Angeboten, die vielleicht genutzt werden, vielleicht aber auch nicht. Wenn Angebote geschaffen werden, geschieht dies oft aus guten Gründen und vorgängig sinnmachenden Überlegungen. Doch manchmal entsprechen die Angebote – so gut sie auch klingen – wenig den vorhandenen Bedürfnissen. Die Sozialraumorientierung denkt von der anderen Seite her. Die Sozialraumorientierung möchte wissen, was denn überhaupt die Bedürfnisse sind. Denn die Bewohnerinnen und Bewohner des jeweiligen Sozialraums sind unbestrittenermassen die Profis, wenn es um ihre Bedürfnisse geht, und werden stark mit in die sozialraumorientierte Arbeit mit einbezogen. Ein weiterer Vorteil, der mit den oben genannten Ausführungen mit einhergeht, ist die Nähe zu den Menschen, die dadurch entsteht. Es entsteht eine Kooperation, eine Diskussion, ein Austausch.

Die sozialraumorientierte Arbeit greift also aktiv in das Geschehen ein. Es wird nachgefragt, was denn die vorhandenen Bedürfnisse sind, statt aktiv nicht vorhandene Bedürfnisse zu befriedigen. So schafft man es vielleicht, passiv existente Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner zu aktivieren und daraus etwas Neues entstehen zu lassen.

Natürlich ist der Erfolg der sozialraumorientierten Arbeit auch abhängig von äusseren Faktoren. Zum einen ist eine Vernetzung wichtig – sprich, eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Nehmen wir das Beispiel an unserem SOAB-Projekt „meins für dich für uns“. Das Projekt muss gehört werden, es muss der breiten Masse zugänglich gemacht werden. Ausserdem benötigt es einen Willen, das Projekt auf allen vorhandenen Ebenen mitzutragen. Und: es braucht Ausdauer, Geduld und Stetigkeit.

Hören wir also auf unsere passiven Bedürfnisse, und lassen wir diese Bedürfnisse auch zu. Denn aus diesen kann etwas Gutes entstehen – man braucht manchmal nur etwas Mut, diese zu aktivieren und dementsprechend umzusetzen.

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“ – Demokrit, griechischer Philosoph

Karin Morgenthaler

1 Kommentar zu „Es entsteht eine Kooperation, eine Diskussion, ein Austausch.“

  1. Ich verfolge das soab projekt sehr gerne habe mich auch schon informiert und gemeldet ist leider noch nichts zu stande gekommen ! Freue mich wenn der kreistanz entlich beginnt super sache danke gruss severine

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