Kommen wir weg von der Vorstellung, dass wir die Räume nicht ändern können.

Eine Ressource, welche auf www.meinsfuerdichfueruns.ch aufgeschaltet ist, ist der Fotokurs. Dieser Kurs hat bereits begonnen und eine Gruppe von Interessenten lässt sich einführen in die Kunst des Fotografierens.

Der Kurs ist gegliedert in 6 Kurseinheiten. Angefangen über das grundsätzliche Kennenlernen der Kamera, über die Bedürfnisabklärung, zu der Bildgestaltung und der richtigen Belichtung bis hin zur Bildbearbeitung.

Ich persönlich finde dieses Angebot höchst spannend. Abgesehen davon, dass ich sehr gerne schöne Bilder anschaue (wer nicht…?), fasziniert mich die Tatsache, dass eine Begehung des Sozialraumes Romanshorn fast zwangsläufig involviert ist in diesem Kurs.

Ja natürlich, denken Sie vielleicht. Wer Fotos macht, geht automatisch ins Freie um geeignete, ansprechende und spannende Sujets zu finden. Natürlich, das bestreite ich überhaupt nicht. Für mich, die ich doch momentan sehr „sozialräumlich“ im Denken bin, ist diese Tatsache jedoch höchst reizvoll.

Diese direkte Verbindung zwischen einem Angebot (Fotokurs) und dem Sozialraum (Romanshorn) ist wahnsinnig interessant. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Fotokurs tauchen mitten in den Sozialraum ein. Was für eine schöne Vorstellung!

Vielleicht denke ich zu weit, lasse sie jedoch gerne an meinen Gedanken teilnehmen, die ich mir diesbezüglich mache.

Die hohe Kunst des Fotografierens ist es – meiner Meinung nach – dem Betrachter neue Perspektiven aufzuzeigen, ihm zu ermöglichen, einen neuen Blick auf etwas Altbekanntes zu werfen. Verknüpfen wir dies mit der Meinung, dass ein Raum etwas Gegebenes, etwas Unwiderrufliches ist, dann kann die Fotografie doch etwas Neues in diesem Gegebenen hervorbringen. Hierbei spielt das neugierig sein und das offen sein für das Anderes, sprich für den anderen Blickwinkel natürlich eine Rolle. Wenn wir nun weiterdenken, und uns überlegen was die Theorie sagt, könnte ich nun endlos philosophieren. Das tue ich jetzt hier natürlich nicht. Wenn es Sie interessiert, dürfen Sie bei Gelegenheit jedoch gerne nachfragen. Ich halte mich kurz zu diesem Einschub der Theorie. Wenn wir eben nun überlegen, dass der Sozialraum das Ergebnis menschlichen Handelns ist, dann begeben sich die Teilnehmenden des Fotokurses direkt auf den Pfad des Sozialraumes, mitten hinein in das menschliche Handeln. Sie fotografieren den Sozialraum, genau so, wie er eben ist. Ungeschminkt, mit seinen verschiedenen Gesichtern, verschiedenen Stimmungen und unterschiedlichen Sujets. Der Sozialraum ist also alles, was wir sehen. Die Fotokurs-Gruppe taucht ein in den Sozialraum – ob es ihnen bewusst ist oder nicht. Wir alle bewegen uns täglich im Sozialraum, vielleicht ohne dass wir uns dies je überlegt haben.

Kommen wir weg von der Vorstellung, dass wir die Räume nicht ändern können. Nein, wir können, und wenn es „bloss“ ist, mit einem anderen Objektiv zu beobachten.

Und last but not least: die zukünftigen Fotoprofis eignen sich momentan den Sozialraum Romanshorn knipsend an, und sehen Romanshorn – vielleicht – in einem ganz anderen Licht, in einem anderen Winkel oder stellen fest, dass je nach Lichteinfall alles gleich ganz anders wirkt.

„Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.“

Henri Cartier-Bresson, französischer Fotograf

 

Karin Morgenthaler

1 Kommentar zu „Kommen wir weg von der Vorstellung, dass wir die Räume nicht ändern können.“

  1. Hallo Karin…. wir bewegen uns tatsächlich fotografierend durch unseren persönlichen sozialraum. Dies ist sehr spannend und macht viel spass. Neues zu entdecken und unsere alltägliche umgebung mit anderen augen zu sehen, öffnet oft auch den persönlichen zugang zu neuen wegen.

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