Langsamkeit, Schnelligkeit, Erholung, Hochs und Tiefs

Wie letzten Monat kommt es mir vor, als ich meinen zwanzigsten Blogbeitrag geschrieben habe. Jetzt – 10 Wochen später – bringe ich die Nummer Dreissig aufs Papier. Dreissig Beiträge, die in den Weiten des Internets herumschwirren. Dreissig Texte über den Sozialraum, über das Sozialraumprojekt des Betula, Texte in denen ich auf Theorien eingehe, in denen ich über den Stand der Dinge informiere, in denen ich auch über meine eigenen Wahrnehmungen und Sicht der Dinge schreibe. Dreissig Blogs, in denen ich Sie mitnehme auf die Reise in meinen Kopf, in denen ich versuche zu erklären, was denn in meinen Gedanken vorgeht und auch, was meine Meinung zu bestimmten Themen ist. Und hoffentlich sind einige Beiträge dabei, die auch Sie zum Nachdenken anregen. Falls dies –wenn vielleicht auch nur einmal – der Fall gewesen ist, bin ich schon mehr als zufrieden. Ist nicht das auch ein Grund, etwas zu lesen, sei es die Zeitung, ein Buch oder eben ein Blog? Anstösse, sich über ein Thema Gedanken zu machen und diese Gedanken dann auch zuzulassen, vorbeiziehen zu lassen oder sich damit zu beschäftigen?

Dreissig. Diese Zahl habe ich im Internet gesucht, und bin an zwei Sachen hängen geblieben.

Einerseits die Klaviersonate Nummer 30 von Beethoven, andererseits die 30 Ausgaben der Enzyklopädie von Brockhaus. Ja, was hat das mit dem Blog zu tun?

Die Klaviersonate – kennen Sie sie? – wechselt ab zwischen melancholischer Langsamkeit, aufbrausender Schnelligkeit und Hoffnung. So jedenfalls nehme ich es wahr. Die Abwechslung zwischen Langsamkeit, Schnelligkeit, Erholung, Hochs und Tiefs spiegelt ja auch unser Leben. Manches dauert seine Zeit, manches wird rasch erledigt. Manches können wir bereits, anderes möchten wir lernen, das Lernen an sich ist ebenfalls eine Abfolge von hoch und tief, mal gelingt es gleich, mal dauert es etwas länger. Und einiges können wir gut und würden es gerne teilen. Pathetisch ausgedrückt: so wie Beethoven sein Können beziehungsweise seine Musik mit uns allen geteilt hat, so können wir auch im kleineren Rahmen teilen. Und zwar die Ressourcen, die wir haben. Nachzuschlagen und nachzulesen auf www.meinsfuerdichfueruns.ch  – vielleicht mit der Sonate Nummer 30 im Hintergrund?

Die dreissig Ausgaben der Enzyklopädie von Brockhaus sind ebenfalls in der Liste erschienen, als ich die Zahl 30 gesucht habe.

Dreissig Ausgaben vollgepackt mit Wissen, das mit uns geteilt wird. Natürlich, in der Zeit vom Internet werden solche Wissensbücher vielleicht schnell überholt. Doch darum geht es mir nicht, sondern darum, dass sich viele Menschen die Mühe gemacht haben, das Wissen zu bündeln, in Kategorien aufzuteilen und zu beschreiben. So konnten viele Leute vom Wissen profitieren und das, was sie in einem dieser Bände gelesen haben, an ihre Mitmenschen weitergeben. Zugegeben: nicht grad in dieser Grösse doch im Prinzip geht das diesjährige SOAB-Projekt einen ähnlichen Weg. Es geht darum, Wissen zu teilen, weiterzugeben und / oder sich Neues anzueignen.

Lassen wir uns doch in dieser Zeit des Frühlingsanfanges inspirieren von Musik und vom Wissen; der Frühling ist die Zeit des Erwachens und überlegen wir uns doch einmal, was wir eigentlich alles Können oder Wollen. Welche Jahreszeit eignet sich dafür besser als der Frühling?

„Es kommt nicht darauf an, dass wir uns gegenseitig etwas schenken. Es kommt darauf an, ob wir imstande sind, uns gegenseitig etwas zu geben“ – Ernst Ferstl, österreichischer Dichter

 

Karin Morgenthaler

 

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