Ein Wille ist (meist) gekoppelt an ein geplantes, aktiv ausgeführtes Handeln

Letzthin habe ich einen spannenden Artikel gelesen, in dem im Rahmen der sozialraumorientierten Arbeit in einem Nebensatz differenziert wird, was der Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Willen, etwas zu verändern, ist. Dieser Artikel hat mich inspiriert, einen neuen Blog zu schreiben.

Geht man auf die Suche, was die Definition der beiden Wörter ist, findet man Folgendes heraus: Ein Wunsch ist etwas, das man gerne haben möchte. Es ist eine gesagte Bitte. Ein Wille ist die vorhandene Fähigkeit, sich für oder gegen eine Sache zu entscheiden.

Sie mögen sich denken, dass diese beiden Wörter ähnlich sind? Das habe ich mir auch gedacht. Ein Wunsch kann durchaus beinhalten, sich für eine Sache zu entscheiden. Ich entscheide mich aktiv, dass ich mir ein Ferienhaus in Schweden wünsche. Oder ich entscheide mich aktiv, dass ich mir noch ein Ticket für ein ausverkauftes Konzert wünsche. Ja ich weiss, das ist etwas an den Haaren herbeigezogen.

Obwohl man sich aktiv etwas wünschen kann, ist ein Wunsch dennoch etwas Passives. Ich wünsche mir etwas, mache jedoch nicht viel dafür. Oder ich formuliere meinen Wunsch offen und gebe damit die Verantwortung ab – damit die Person, der ich meinen Wunsch mitgeteilt habe, ihn mir auch erfüllt. Sie kennen das vielleicht in der Adventszeit. Wie viele Wünsche werden da vor den Schaufenstern an den Lebenspartner oder an die Lebenspartnerin gestellt….vielleicht auch versteckt wie „oh schau mal diese Ohrringe….die gefallen mir aber gut!“. Ja ich bin sicher, wir alle kennen das. Ein Wunsch ist also eine geäusserte Begierde, eine gestellte Forderung.

Ein Wille jedoch ist stärker. Ziele werden mit Festigkeit verfolgt, und dies mit einem Plan und einer Idee, wie das Ziel erreicht werden kann. Ein Wille ist (meist) gekoppelt an ein geplantes, aktiv ausgeführtes Handeln. Nehmen wir irgendein Beispiel: ich will eine Weiterbildung abschliessen. Klar, ich wünsche mir das auch. Aber wenn ich zu Ihnen komme und diesen Wunsch äussere – können Sie mir helfen? Bestehe ich dann? Nein (na gut, abgesehen von moralischer Unterstützung, klar). Ein Studium oder eine Weiterbildung abzuschliessen benötigt mehr als der Wunsch danach. Es benötigt einen Willen, dies zu tun. Einen Plan, wie das Vorgehen sein sollte, einen Plan, wann wie gelernt wird und eine aktive Handlung – sprich, es muss selbst in die Hand genommen werden.

Der Unterschied ist: ein Wunsch erfüllt sich (manchmal) durch puren Zufall, oder durch Zutun von anderen Menschen. Etwas mit Willen zu erreichen bedingt eine aktive Handlung.

Ich könnte noch fünf Seiten schreiben, das möchte ich Ihnen jedoch nicht zumuten. Gerne lasse ich Sie in Gedanken verweilen, was für SIE der Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Willen ist. Nur noch eins, und das liegt mir am Herzen:

Das aktuelle SOAB-Projekt erfüllt vielleicht ihre Wünsche, die sie schon mal geäussert haben. Sie wünschen sich schon lange, Golf spielen zu lernen oder Finnisch zu können? Gehen Sie auf www.meinsfuerdichfueruns.ch – und finden Sie Wunscherfüller! Und was ist nun mit dem Willen? Naja, wir vom Projektteam sind mit unserem ganzen Willen dabei, unsere Ziele zu verfolgen und Ihnen die Wünsche zu erfüllen. Und in Sachen Entscheidungen treffen: wir haben uns mit vollem Herzen für das Projekt entschieden und hoffen, Sie mit an Board zu haben!

„Der Wunsch ist ein Wille, der sich nicht ganz ernst nimmt.“ – Robert Musil, österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker

 

Karin Morgenthaler

 

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