Ja, Facebook hat wirklich seine Vorteile.

Ja, ich habe mich mal wieder inspirieren lassen. Dieses Mal von der letzten Kolumne von Rosmarie Arnold. Und wiedermal bin ich an einem Ausdruck hängen geblieben, und zwar „modernisierte Welt“. Zu diesem Begriff ist mir Facebook in den Sinn gekommen. Facebook ist wahnsinnig interessant und hilfreich – man kann in Kontakt bleiben mit Freunden, die beispielsweise ausgewandert sind. Kann teilhaben an ihren Reisen und selbst in Fernweh und Träumereien versinken. Man kann schnell und einfach eine Einladung versenden und weiss danach, wer alles  teilnehmen wird. Ja, Facebook hat wirklich seine Vorteile.

Doch auf diesem Kanal besteht auch die Gefahr, Zweifel zu bekommen über das eigene Leben. Alle Facebookfreunde sind dauernd auf Reisen? Sehen jeweils perfekt auf den Fotos aus? Haben an tollen Events und Konzerten teilgenommen? Es ist so einfach, die Umwelt zu täuschen über das wahre „ich“ auf diesem Kanal. Wer würde schon ein Foto hochladen, ungeschminkt, vielleicht übermüdet und aus unvorteilhafter Position? Auch würde selten mal jemand als Status eingeben „habe heute 9 Stunden gearbeitet, jetzt am Nachrichten schauen, danach einen Krimi und dann ins Bett“.  Facebook kann einen falschen Eindruck der eigenen Umwelt und der Freundesliste vermitteln – und einem das Gefühl geben, der Einzige zu sein, der ein „08/15“ Leben hat, statt mit dem Jet in der Weltgeschichte herumzufliegen.

Einerseits möchte man sich mit der Welt verbinden – und möglichst viele „Freunde“ auf Facebook haben. Sich verknüpfen und teilhaben. Doch – ist ein „ich nehme teil“ an einer Veranstaltung auf Facebook wirklich verpflichtend? Zwingt einem ein einzelner „Klick“ dazu, dann auch teilzunehmen, mitzumachen? Hier drückt dann wiederum die Sehnsucht nach der Autonomie durch, welche bereits Rosmarie Arnold erwähnt hat. Sind Klicks, Likes und online-Teilnahmen an einer Veranstaltung verbindend?

Ich persönlich stehe Facebook kritisch gegenüber. Wer sich nicht erkundigt über den Datenschutz läuft Gefahr, für die Öffentlichkeit gläsern zu werden. Auch der Trend, möglichst viele „Freunde“ auf diesem Netzwerk zu haben oder dies als Ziel zu nehmen erachte ich persönlich als heikel. Kann jemand wirklich über tausend Freunde haben? Und ich meine damit „richtige“ Freunde, denen man seine Gedanken und Sorgen anvertrauen kann. Mit denen man sich in der Freizeit treffen und die sozialen Kontakte pflegen kann.

Auf der anderen Seite kann Facebook das Leben jedoch auch vereinfachen und bereichern. Es ist ein einfacher Weg, in Kontakt – wenn auch virtueller Natur – zu bleiben. Es hilft beispielsweise auch, das aktuelle SOAB-Projekt bekannt zu machen und zu teilen. Neben der Ressourcenlandkarte auf www.meinsfuerdichfueruns.ch wird auch immer wieder auf Facebook das Neueste zu diesem Projekt gepostet – schauen Sie mal rein, es lohnt sich! Und zum Thema Datenschutz auf Facebook: vielleicht kennen Sie sich gut aus damit, und möchten Ihr Wissen teilen? Gerne dürfen Sie sich melden – so eine Ressource auf der Landkarte würde sich doch noch gut machen? Auch wenn Sie sonstige Ressourcen haben, die Sie gerne teilen möchten – nur zu, melden Sie sich. Oder Sie haben ein Angebot gesehen das Sie gerne in Anspruch nehmen möchten? Auch hier: melden Sie sich – es muss auch nicht über Facebook sein, sondern darf auch über das Telefon, ganz ohne Internet, geschehen.

„Das Internet bringt Menschen so zusammen, dass sie bleiben können, wo sie wollen“ – Klaus Klages, deutscher Kalenderverleger

Karin Morgenthaler

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